Woran glaubst du? Eine wirklich wichtige Frage, denn:
Das woran du glaubst,
hältst du für wahr.
Was sind die Wahrheiten, nach denen du dein Leben gestaltest und deinen Alltag bestimmst?
Sehr gut möglich, dass dir spontan gar nicht viel dazu einfällt. Wenn es dir wie den meisten Menschen geht, hast du deine Wahrheiten längst als ganz selbstverständlich in deinem Kopf und deinem Denksystem abgespeichert und reagierst und handelst im Alltag ganz unbewusst und vollautomatisch nach ihnen. Das ist gut, völlig normal und spart Kraft und Zeit.
Von Zeit zu Zeit lohnt es sich jedoch, das eigene Denksystem und die in ihm abgesicherten Glaubenssätze und Denk- und Reaktionsmuster, die aus ihnen entstehen, zu hinterfragen. Nicht alle dienen uns wirklich (noch)!
Glaubenssätze spiegeln die Art und Weise wider,
wie wir Situationen, Menschen und Dinge bewerten und interpretieren
und letztlich nach diesen Bewertungen reagieren und handeln.
Nimmst du das Wort 'Glaubens-Satz' auseinander, wird dir augenblicklich klar, dass es sich dabei um Sätze handelt, an die du glaubst. Es sind Sätze, die deine innere oder vielmehr verinnerlichte Wahrnehmung aufrecht erhalten, die durch Erfahrungen geprägt wurden und demnach aus einer Zeit stammen, die sich Vergangenheit nennt.
Durchaus denkbar, das ein Teil dieser Sätze jedoch längst überholt ist, und somit ihr Inhalt und auch ihre Wahrheit vergangen sind. Ihre fest verankerte und unbewusste Abspeicherung lässt sie jedoch immer noch Einfluss auf die Gestaltung deines Lebens nehmen. Nicht selten ist dieser hinderlicher, als dir bewusst ist.
Nur weil du es glaubst,
muss es auch (noch) wahr sein.
Mach' dir zu erst einmal klar: Es gibt sie nicht, die EINE Wahrheit. Es sei denn, sie liegt einem mathematischen oder physikalischen Gesetz zugrunde.
Im Umgang mit Menschen und Situationen ist das höchst selten der Fall.
Wenn du also in deinem Alltag bemerkst, dass dich einzelne Situationen und Ereignisse oder Begegnungen mit bestimmten Menschen nachhaltig aufwühlen, sie dich in Stress geraten lassen und dir ein ungutes Gefühl vermitteln, gibt es eine gute und erste Hilfe: Überprüfe, was und wie du darüber denkst!
Eine neue Wahrnehmung
wird zu einer neuen Erfahrung.
Das zu erkennen, ist eine wirkliche kraftvolle Chance!
Die Kraft und Macht, etwas anders zu bewerten, verschafft dir ganz neue Handlungschancen und dadurch eine ganz neue Realität. Es sind deine eigenen Bewertungen, die ihre Wirkung als Auswirkung in deinem (Gefühls-)Leben zeigen. Ich gebe dir gerne zwei kleine Beispiele:
-
Deine/Dein Vorgesetzte*r kommt ins Büro und bittet deine/deinen Arbeitskollegin/Arbeitskollegen um Unterstützung bei einer wichtigen Terminsache.
Interpretationsvariante A => Du reagierst sauer und verärgert, weil du glaubst, dein Kollege/deine Kollegin würden dir gegenüber bevorzugt behandelt. Du spürst Wut in dir aufsteigen, hörst die Chöre in dir, die dir sagen, wie viel besser sie/er ja auch arbeiten, wie ungerecht das alles wieder ist und siehst deine beantragte Gehaltserhöhung den Bach runter gehen. Deine Gedanken liefern dir postwendend genügend Beweismaterial, warum das alles so sein muss.
In der Folge reagierst du abweisend und vielleicht sogar schnippisch auf beide und bekommst entsprechende Reaktionen zurück, die dir noch einmal verdeutlichen wie recht du mit allem hast.
Interpretationsvariante B => Du reagierst gelassen und dankbar, denn du bist dir sicher, dass jeder weiß, wie viel du zu tun hast und wie gut du deine Arbeit machst. Du bist froh, nicht auch noch in diese eilige Angelegenheit eingebunden zu werden und hast Mitgefühl mit deiner Kollegin resp. deinem Kollegen.
Deine Gelassenheit führt dich sicher zu deiner Konzentration zurück, die dich deine anliegenden Aufgaben bestmöglich und in Ruhe erledigen lassen. Vielleicht hast du im Anschluss sogar noch die Gelegenheit, sie/ihn mit einem Kaffe zu motivieren.
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Deine Freundin erzählt dir bei eurer Verabredung von ihrem geplanten Yoga-Bildungsurlaub an der
Nordsee. Sie berichtet von den spannenden und wohltuenden Erfahrungen, die sie bei einem kürzlich erst belegten Yogakurs gemacht hat und ihrer Lust, sich während einer Auszeit
diesem Thema tiefer und intensiver zu widmen.
Interpretationsvariante A => Was für ein Quatsch!
Du lächelst milde doch wenig begeistert. Yoga hat dich noch nie interessiert. Du magst diese Art Menschen nicht. Heimlich ärgerst du dich ein bisschen, dass sich deine Freundin die Freiheit und den Freiraum verschafft, sich etwas Gutes zu tun und ihre Interessen zu verfolgen. Dein Kopf liefert sogleich Material, welches die Qualität ihrer Ehe, die Begeisterung ihres Mannes sowie gute Versorgung ihrer Kinder in Frage stellt. Außerdem könntest du niemals einen Bildungsurlaub beanspruchen. In eurem Büro ist einfach zu viel zu tun.
Interpretationsvariante B => Das ist eine Idee - die macht es richtig!
Yoga ist zwar nicht dein Ding, aber du lässt dich auf der Welle der Begeisterung deiner Freundin mitreißen und dir genauestens erklären, wie sie das mit dem Bildungsurlaub angestellt hat. Das fühlt sich augenblicklich gut an...HURRA! Eine Auszeit nehmen, mal Zeit nur für dich... und dein Kopfkino bietet dir augenblicklich schönste Impressionen, wie so eine Auszeit aussehen könnte.
Dein Zuspruch bestärkt deine Freundin, die sich spontan bereit erklärt, dir einige gute Links von Organisationen zuzustellen. Du bist sicher, dein Mann wird dich unterstützen und deine Kinder werden das auch überleben und auf der Arbeit werden alle von deiner Erholung profitieren. Vielleicht kannst du ihnen sogar ein Beispiel sein...
'Ob du glaubst du schaffst es,
oder du glaubst, du schaffst es nicht.
Du wirst in beiden Fällen recht behalten.'
(Henry Ford)
Ebenso sind es deine verinnerlichten Glaubenssätze, die dir auch bei Kleinigkeiten im Alltag
- den Mut und die Kraft,
- die Motivation und die Begeisterung ,
- den Tatendrang und die Ausdauer schenken,
etwas auszuprobieren, anders zu gestalten und zu verwirklichen.
Gleichfalls sind es auch eben diese , die dich unbewusst genau daran hindern!
Hier einige der leider so verbreiteten Verhinderungssätze sind:
- Ich bin nicht gut genug.
- Was soll ich da schon ausrichten?
- Das können andere besser.
- Das lohnt sich nicht.
- Ich habe sowieso kein Glück.
- Das ist zu schwierig,
- nimmt zuviel Zeit in Anspruch,
- kostet zu viel Geld.
- Das ist ja nur eine verrückte Idee!
- Meine Mutter / Mein Vater meint aber, dass es besser wäre wenn...
- Herr / Frau XYZ hat aber gesagt, dass...
- Und hast du gesehen, wie es XYZ damit ergangen ist?
Ganz besonders verbreitet:
- Was sollen die Leute sagen?
Denk einfach mal anders.
Vielleicht ist anders ja ganz wundervoll!
Eine tolle und sehr wirkungsvolle Methode, die einen Glaubenssätze und Denkmuster zu hinterfragen ist
Nur vier Sätze von ihr helfen dir, dir selbst einen neuen Blick auf dein Erleben zu verschaffen und dadurch die Tür für ganz neue, bereichernde, andere, wertvolle und wohltuende Erfahrungen zu machen.
In jedem Fall bieten Sie dir eine ausgezeichnete erste Hilfe, wenn du spürst, dass deine Gedanken unschöne Gefühle in dir produzieren.
Byron Katie ist mir ihrer großartigen Arbeit 'The Work®' genau diesem Impuls gefolgt.
Ihr wurde irgendwann klar, dass es genau jene Antworten in uns selber sind, die uns nachhaltig beglücken oder zutiefst betrüben können, und dass sich ein Nachhaken bei letzteren in jedem Falle lohnt.
Hinterfrage deine Gedanken und dein Kopfkino doch einfach mal auf ihre Weise:
1. Ist das wahr?
2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen,
dass das wahr ist?
3. Wie fühlst du dich, wie reagierst du, wenn du diesen Gedanken denkst?
4. Wer bist du ohne diesen Gedanken?
Positive Glaubenssätze schenken dir ein Denksystem, nach dem du dich kraftvoll, sicher und vertrauensvoll in deinem Leben ausrichtest und deinen Alltag gestalten kannst. In Kombination mit bewusst ausgeführten Power-Posen ein wirklicher Game-Changer.
Nicht nur für diese Woche und an diesem Mindful. Monday. wünsche ich dir von Herzen ganz viel davon.
Mit herzlichen Grüßen,
Yvonne
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